- Es ging, was ernstes zu bestellen,
- Ein Wandrer seinen stillen Gang,
- Als auf ihn los ein Hund, mit Bellen,
- Und Rasseln vieler Halsbandschellen,
- Aus einer Pfennigschenke sprang.
- Er, ohne Stok und Stein zu heben,
- Noch sonst sich mit ihm abzugeben,
- Hub ruhig weiter Fus und Stab,
- Und Klifklaf lies vom Lärmen ab.
- Des Wegs kam auch, mit Rohr und Degen,
- Flink, wolgemut, kek und verwegen,
- Ein Herrchen Krauskopf herspaziert.
- Klifklaf sezt an; und hochtuschirt
- Hält von dem Hunde sich das Herrchen.
- Und Herrchen Krauskopf ist ein Närrchen,
- Fängt mit dem Klaffer Händel an,
- Greift fix nach Steinen in die Runde,
- Und schleudert, was es schleudern kan,
- Und flucht und prügelt nach dem Hunde.
- Der Köter knirscht in jeden Stein,
- Zerrt bald an meines Herrchens Stocke,
- Bald an dem Degen, bald am Rocke,
- Beist endlich gar ihm in das Bein,
- Und belt so wütig, daß mit Haufen
- Die Nachbarn alle, gros und klein,
- Zu Fenstern und zu Thüren laufen.
- Die Buben klatschen und juchhein,
- Und hezen gar noch oben drein.
- Nun fing sich’s Herrchen an zu schämen,
- Umsonst so sehr sich abzumühn.
- Es muste sachtchen sich bequemen,
- Um dem Halloh sich zu entziehn,
- Wol fürbas seinen Weg zu nehmen,
- Und einzustecken Hohn und Schmach.
- Denn alle Strassenbuben gaften,
- Und alle Klafkonsorten klaften
- Noch weit zum Dorf hinaus ihm nach.
- Dies Fabelchen führt Gold im Munde:
- Weicht aus dem Rezensentenhunde!
Der Hund aus der Pfennigschenke
… eine Ballade von Gottfried August BürgerDer Hund aus der Pfennigschenke von Gottfried August Bürger wurde von balladen.net heruntergeladen, einem kostenlosen Literaturprojekt von Jonas Geldschläger.
Quelle: https://balladen.net/buerger/der-hund-aus-der-pfennigschenke/
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