- Wenn alle Wälder schliefen,
- Er an zu graben hub,
- Rastlos in Berges Tiefen
- Nach einem Schatz er grub.
- Die Engel Gottes sangen
- Derweil in stiller Nacht,
- Wie rote Augen drangen
- Metalle aus dem Schacht.
- »Und wirst doch mein!« und grimmer
- Wühlt er und wühlt hinab,
- Da stürzen Steine und Trümmer
- Über dem Narren herab.
- Hohnlachen wild erschallte
- Aus der verfallnen Kluft,
- Der Engelgesang verhallte
- Wehmütig in der Luft.
Der Schatzgräber
… eine Ballade von Joseph von Eichendorff- Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
Der Schatzgräber ist eine Ballade von Joseph von Eichendorff, die wohl auf das Jahr 1834 datiert werden kann. Eichendorff, der in dieser Zeit bereits viele Dienste für etliche preußische Ministerien übernommen hatte, lebte zu dieser Zeit mit seiner Familie in Berlin, wo sie in der Kreuzbergstraße wohnten.Inhaltsangabe
Der Schatzgräber von Eichendorff erzählt von einem Abenteurer, der in der Nacht in den Bergen nach einem Schatz gräbt. Dabei erklingt Engelsgesang. Er gräbt immer tiefer und wird letztlich von herabfallenden Steinen erschlagen, weil er närrisch und grimmig - also wie besessen - den vermeintlichen Schatz gesucht hat. Der Engelschor verklingt traurig ob des Todes des Schatzgräbers.Der Schatzgräber von Joseph von Eichendorff wurde von balladen.net heruntergeladen, einem kostenlosen Literaturprojekt von Jonas Geldschläger.
Quelle: https://balladen.net/eichendorff/der-schatzgraeber/
Quelle: https://balladen.net/eichendorff/der-schatzgraeber/