- Ich ruhte aus vom Wandern,
- Der Mond ging eben auf,
- Da sah ich fern im Lande
- Der alten Tibet Lauf,
- Im Walde lagen Trümmer,
- Paläste auf stillen Höhn
- Und Gärten im Mondesschimmer –
- O Welschland, wie bist du schön!
- Und als die Nacht vergangen,
- Die Erde blitzte so weit,
- Einen Hirten sah ich bangen
- Am Fels in der Einsamkeit.
- Den fragt ich ganz geblendet:
- Komm ich nach Rom noch heut?
- Er dehnt’ sich halbgewendet:
- Ihr seid nicht recht gescheut!
- Eine Winzerin lacht’ herüber,
- Man sah sie vor Weinlaub kaum,
- Mir aber gings Herze über –
- Es war ja alles nur Traum.
Täuschung
… eine Ballade von Joseph von EichendorffTäuschung von Joseph von Eichendorff wurde von balladen.net heruntergeladen, einem kostenlosen Literaturprojekt von Jonas Geldschläger.
Quelle: https://balladen.net/eichendorff/taeuschung/
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