- Jan Bart geht über den Vlissinger Damm.
- „Hür’, Katrin, wi trecken tosamm;
- En Huus, en Boot, ’ne Zieg’ un ’ne Kuh’,
- Wat mienst, Katrin? sy miene Fru.“
- Katrin an ihrem Friesrock zog:
- „Ne, Jan, bist mi nich Mynherr ’noog.“
- Der nickt und lacht: „Na, denn Adje.“
- Und nach Frankreich geht er und sticht in See.
- Matrose, Maat, so fängt er an,
- Auf der zweiten Reise: Steuermann,
- Auf der dritten: Leutnant unter Du Quesne,
- Auf der vierten: Flottenkapitän.
- Und als es mit England kommt zum Krieg,
- Wo Jan Bart erscheint, erscheint der Sieg;
- Wie stolz das britische Banner auch weh’,
- Jan Bart ist Herr und fegt die See.
- Heut aber tritt er vor seinen Herrn,
- Vor Louis quatorze. Der sieht ihn gern.
- „Willkommen, Jan Bart, in diesem Saal,
- Ich ernenn’ Euch zu meinem Groß-Admiral.“
- Jan Bart verneigt sich: „Majestät,
- Was klug und recht ist, kommt nie zu spät.“
- Alles starrt auf den König, der aber lacht, –
- Jan Bart hat sich wieder heim gemacht.
- Und am Vlissinger Damm, an alter Stell’,
- Sitzt wieder Katrin auf ihrer Schwell’,
- Ihren Ältesten hält sie bei der Hand,
- Der Jüngste liegt und spielt im Sand.
- Er grüßt sie lachend und noch einmal:
- „Katrin, ich bin nu Groß-Admiral,
- Katrin, w’rüm biste nich mit mi goahn?“
- „‚Joa, wenn ick’t wußt hätt, hätt’ ick’t doahn.‘“
Jan Bart
… eine Ballade von Theodor FontaneJan Bart von Theodor Fontane wurde von balladen.net heruntergeladen, einem kostenlosen Literaturprojekt von Jonas Geldschläger.
Quelle: https://balladen.net/fontane/jan-bart/
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