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- Ein Veilchen auf der Wiese stand
- Gebückt in sich und unbekannt;
- Es war ein herzigs Veilchen.
- Da kam eine junge Schäferin,
- Mit leichtem Schritt und munterm Sinn,
- Daher, daher,
- Die Wiese her, und sang.
- Ach! denkt das Veilchen, wär ich nur
- Die schönste Blume der Natur,
- Ach, nur ein kleines Weilchen,
- Bis mich das Liebchen abgepflückt
- Und an dem Busen matt gedrückt!
- Ach nur, ach nur
- Ein Viertelstündchen lang!
- Ach! aber ach! das Mädchen kam
- Und nicht in acht das Veilchen nahm,
- Ertrat das arme Veilchen.
- Es sank und starb und freut‘ sich noch:
- Und sterb ich denn, so sterb ich doch
- Durch sie, durch sie,
- Zu ihren Füßen doch.