- Frei zieh ich durch Dörfer und Städte,
- Frei zieh ich von Haus zu Haus,
- Und um mein Amt zu vermelden:
- Ich glaub, ich säe die Helden
- Für künftige Schlachten aus.
- Einst hatt ich, was ich brauchte,
- Jetzt brauch ich, was ich hab,
- Noch gibt man mir ganz so gerne,
- Wie man mir in der Ferne,
- In Feindes Landen gab.
- Dort schrieb das Quantum der Degen,
- Hier schreibt’s der Stelzfuß vor;
- Viel schmäler, meinetwegen!
- Gewann ich doch an Segen,
- Was ich an Brot verlor.
- Auch sind ja hier nicht die Klingen,
- Wie dort, auf mich erpicht;
- Ich, dem gedroht jedwede,
- Bin sicher jetzt gegen jede,
- Nur – gegen die eigne nicht.
- Dort kommen Buben gesprungen,
- Ich nehme den Stein hier zum Sitz,
- Am Bettelbrot mich zu stärken.
- Wenn sich’s die Buben merken,
- So bin ich noch zu was nütz.
Der Invalide
… eine Ballade von Friedrich HebbelDer Invalide von Friedrich Hebbel wurde von balladen.net heruntergeladen, einem kostenlosen Literaturprojekt von Jonas Geldschläger.
Quelle: https://balladen.net/hebbel/der-invalide/
Quelle: https://balladen.net/hebbel/der-invalide/