- Auf einem Häuserblocke sitzt er breit.
- Die Winde lagern schwarz um seine Stirn.
- Er schaut voll Wut, wo fern in Einsamkeit
- Die letzten Häuser in das Land verirrn.
- Vom Abend glänzt der rote Bauch dem Baal,
- Die großen Städte knieen um ihn her.
- Der Kirchenglocken ungeheure Zahl
- Wogt auf zu ihm aus schwarzer Türme Meer.
- Wie Korybanten-Tanz dröhnt die Musik
- Der Millionen durch die Straßen laut.
- Der Schlote Rauch, die Wolken der Fabrik
- Ziehn auf zu ihm, wie Duft von Weihrauch blaut.
- Das Wetter schwält in seinen Augenbrauen.
- Der dunkle Abend wird in Nacht betäubt.
- Die Stürme flattern, die wie Geier schauen
- Von seinem Haupthaar, das im Zorne sträubt.
- Er streckt ins Dunkel seine Fleischerfaust.
- Er schüttelt sie. Ein Meer von Feuer jagt
- Durch eine Straße. Und der Glutqualm braust
- Und frißt sie auf, bis spät der Morgen tagt.
Der Gott der Stadt
… eine Ballade von Georg HeymDer Gott der Stadt von Georg Heym wurde von balladen.net heruntergeladen, einem kostenlosen Literaturprojekt von Jonas Geldschläger.
Quelle: https://balladen.net/heym/der-gott-der-stadt/
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