Cäsars Tod

eine Ballade von Georg Kaiser
  1. Rom hieß eine Stadt und alle Römer
  2. hatten in den Adern heißes Blut,
  3. als sie Cäsar einst tyrannisch reizte,
  4. kochte es sofort in Siedeglut.
  5. Nicht die Warnung konnte Cäsar hindern:
  6. „Hüte vor des Märzen Iden dich.“
  7. Er verfolgte seine frechen Ziele
  8. und sah schon als Herrn der Römer sich.
  9. Immer schlimmer schlug ihn die Verblendung.
  10. nur sein Wort galt noch im Capitol,
  11. und den weisen Rat der Senatoren
  12. schmähte er gemein und höhnisch Kohl.
  13. Da kam stolzes Römerblut ins Wallen.
  14. Selbst der Freund bleibt keinem Cäsar treu,
  15. wenn ihn dieser nur für seine Zwecke
  16. kalt mißbraucht und sagt es ohne Scheu.
  17. Heimlich trafen nachts sich die Verschwörer
  18. und beredeten voll Eifer sich.
  19. Und genau am Tag der Märzensiden
  20. stach ihm Brutus den verdienten Stich.
  21. Cäsar sank von seinem Sitz und stierte
  22. seinen Mörder an als ob’s nicht wahr.
  23. Et tu Brute! rief er auf lateinisch,
  24. weil sie dort die Landessprache war.
  25. Lasse keiner sich vom Wahn verführen,
  26. da er mehr als jeder and’re gelt:
  27. Cäsar wollte mit dem Schwert regieren
  28. und ein Messer hat selbst ihn gefällt.
  29. Cäsar wollte mit dem Schwert regieren
  30. und ein Messer hat selbst ihn gefällt.
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Quelle: https://balladen.net/kaiser/caesars-tod/