- Was klirrt, was wirbelt, dampft und braust,
- Dies Schrein, dies Keuchen, dieses Lallen,
- Das riß er würgend in die Faust,
- Das zwang er klumpig um zum Ballen,
- Den seine Rechte wütend hob;
- Sein wildes Stierhaupt schwoll: Gelichter!
- Er warf den Felsen, ein Zyklop,
- Ins Antlitz seiner Richter.
- Und alles, Säumnis, Schuld, Verrat,
- Was ihn in kluger Schrift verdammte,
- Das stieß er mitten in die Tat,
- Die heiß von seinen Lippen flammte.
- Er schlang sein Leben noch, den Rest,
- Die spritzende, zerdrückte Traube,
- Er hielt die Stunde drängend fest,
- Hielt ihre rote Phrygierhaube,
- Ihr schwarzes Mähnenhaar gepackt,
- Griff ihr den Lappen von der Flanke,
- Er fand sie glühend, stark und nackt
- Und schmiß sie zuckend vor die Schranke,
- Und seine Stimme schnob, ein Meer,
- Entstürzte donnernd aus den Dämmen,
- Geschworne, Kläger, Volk und Heer
- Wie Treibholz wegzuschwemmen …
Dantons Ende
… eine Ballade von Gertrud KolmarDantons Ende von Gertrud Kolmar wurde von balladen.net heruntergeladen, einem kostenlosen Literaturprojekt von Jonas Geldschläger.
Quelle: https://balladen.net/kolmar/dantons-ende/
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