- Drei Reiter nach verlorner Schlacht,
- Wie reiten sie so sacht, so sacht!
- Aus tiefen Wunden quillt das Blut,
- Es spürt das Roß die warme Flut.
- Vom Sattel tropft das Blut, vom Zaum,
- Und spült hinunter Staub und Schaum.
- Die Rosse schreiten sanft und weich,
- Sonst flöß‘ das Blut zu rasch, zu reich.
- Die Reiter reiten dicht gesellt,
- Und einer sich am andern hält.
- Sie sehn sich traurig ins Gesicht,
- Und einer um den andern spricht:
- „Mir blüht daheim die schönste Maid,
- Drum tut mein früher Tod mir leid.“
- „Hab‘ Haus und Hof und grünen Wald,
- Und sterben muß ich hier so bald!“
- „Den Blick hab‘ ich in Gottes Welt,
- Sonst nichts, doch schwer mir’s Sterben fällt“
- Und lauernd auf den Todesritt
- Ziehn durch die Luft drei Geier mit.
- Sie teilen kreischend unter sich:
- „Den speisest du, den du, den ich.“
Die Drei
… eine Ballade von Nikolaus LenauDie Drei von Nikolaus Lenau wurde von balladen.net heruntergeladen, einem kostenlosen Literaturprojekt von Jonas Geldschläger.
Quelle: https://balladen.net/lenau/die-drei/
Quelle: https://balladen.net/lenau/die-drei/