- „Frau Berte, hört: Ihr dürftet nun
- Mir einmal einen Gefallen thun!“
- – „Was denkt Ihr, Graf? Wohin denket Ihr?
- Vor den drei gemalten Rittern hier?“
- Drei Ritter prahlen auf der Wand
- Mit rollenden Augen, am Dolch die Hand.
- „Wer, Frau, ist diese Ritterschaft?“
- – „Drei Vettern und alle drei tugendhaft!
- Gelobt Ihr, Graf, die Ehe mir
- Bei den drei gemalten Rittern hier,
- Will ich – Ihr laßt es doch nicht ruhn –
- Euch einmal einen Gefallen tun.“
- Das Gräflein zwinkert den Rittern zu:
- („Frau Berte, welch eine Gans bist du!“)
- Das Gräflein hebt die Finger flink.
- („Frau Berte, du bist ein dummes Ding!“)
- „Trautlieb, ich schwör’ und beschwör’ es dir
- Bei den drei gemalten Rittern hier!“
- Jetzt rufen aus einem Mund die Drei:
- „Es ist geredet und bleibt dabei!“
- Die Wand versinkt: dahinter stehn
- Drei gült’ge Zeugen. So ist’s geschehn.
Die drei gemalten Ritter
… eine Ballade von Conrad Ferdinand MeyerDie drei gemalten Ritter von Conrad Ferdinand Meyer wurde von balladen.net heruntergeladen, einem kostenlosen Literaturprojekt von Jonas Geldschläger.
Quelle: https://balladen.net/meyer/die-drei-gemalten-ritter/
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