- Sehet ihrAnrede an den Leser am Fensterleina
- Dort die rothe Mütze wieder?b
- Nicht geheuer muß es sein,a
- Denn er geht schon auf und nieder.b
- Und auf einmal welch Gewühlec
- Bei der Brücke, nach dem Feld’!d
- Horch! das Feuerglöcklein gellt:d
- Hinter’m Berg,Anapher zu V9e
- Hinter’m BergAnapher zu V8e
- Brennt es in der Mühle!c
- Schaut!Anrede an den Leser da sprengt er wüthend schiera
- Durch das Thor, der Feuerreiter,b
- Auf dem rippendürren Thier,a
- Als auf einer Feuerleiter!b
- Querfeldein! Durch Qualm und Schwülec
- Rennt er schon und ist am Ort!d
- Drüben schallt es fort und fort:d
- Hinter’m Berg,Anapher zu V19e
- Hinter’m BergAnapher zu V18e
- Brennt es in der Mühle!c
- Der so oft den rothen Hahna
- Meilenweit von fern gerochen,b
- Mit des heil’gen Kreuzes Spahna
- Freventlich die Gluth besprochen –b
- Weh! dir grinst vom Dachgestühlec
- Dort der Feind im Höllenschein.d
- Gnade Gott der Seele dein!d
- Hinter’m Berg,Anapher zu V29e
- Hinter’m BergAnapher zu V28e
- Rast er in der Mühle!c
- Keine Stunde hielt es an,a
- Bis die Mühle borst in Trümmer:b
- Doch den kecken Reitersmanna
- Sah man von der Stunde nimmer.b
- Volk und Wagen im Gewühlec
- Kehren heim von all’ dem Graus;d
- Auch das Glöcklein klinget aus:d
- Hinter’m Berg,Anapher zu V39e
- Hinter’m BergAnapher zu V38e
- Brennt’s! –x
- Nach der Zeit ein Müller fanda
- Ein Gerippe sammt der Mützenb
- Aufrecht an der Kellerwanda
- Auf der beinern’ Mähre sitzen:b
- Feuerreiter, wie so kühlec
- Reitest du in deinem Grab!d
- Husch! da fällt’s in Asche ab.d
- Ruhe wohl,Anapher zu V49e
- Ruhe wohlAnapher zu V48e
- Drunten in der Mühle!c
Der Feuerreiter
… eine Ballade von Eduard Mörike- Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
Der Feuerreiter ist eines der bekanntesten Gedichte Eduard Mörikes, das in Teilen balladeske Züge aufweist. Es entstand in den Jahren 1823-24 und hatte zu diesem Zeitpunkt lediglich vier Strophen. Mörike veröffentlichte es 1832 in der Novelle Maler Nolten und ergänzte die dritte Strophe im Jahr 1841.Mörike war zur Zeit der Entstehung der Urfassung des Feuerreiters noch Student der Theologie am Tübinger Stift, wohingegen er beim Veröffentlichen der endgültigen Fassung evangelischer Pfarrer im württembergischen Cleversulzbach war.
Der klangvolle Feuerreiter inspirierte einige Komponisten: Hugo Wolf schuf 1888 eine Vertonung für Singstimme und Klavier, die 1892 für Chor und Orchester erweitert wurde, wobei es weitere Interpretationen von Hugo Distler (1938), Robert von Hornstein (1862), Rabih Merhi (2005) und Wilhelm Killmayer (2007) gibt.
Inhaltsangabe
Der Feuerreiter ist ein balladeskes Gedicht von Eduard Mörike, das in obiger Form 1841 veröffentlicht wurde und von einer Sagengestalt erzählt, dem Feuerreiter, der ausbrechende Feuer bespricht, um sie aufzuhalten oder zumindest zu begleiten.Als es in einer Mühle brennt, naht der Feuerreiter, der bereits unruhig auf und ab ging, zum Ort des Geschehens. Der Feuerreiter hat ein Kreuz dabei und bespricht die Glut, um den Brand aufzuhalten. Allerdings breitet sich das Feuer aus und die Mühle stürzt ein und der Reiter scheint spurlos zu verschwinden.
Einige Zeit später findet ein Müller ein Gerippe mit einer Mütze, die vermuten lässt, dass es sich um den Feuerreiter handelt, auf einem Pferdeskelett. Der Fund zerfällt allerdings kurz darauf zu Asche.
Analyse
Gedichtart | Ballade (Kunstballade) |
Strophen & Verse | 5 Strophen á 10 Verszeilen. Es gibt 50 Verse mit 221 Wörtern. |
Versmaß (Metrum) |
Nahezu in allen Verszeilen findet sich ein vierhebiger Trochäus ("Sehet ihr am Fensterlein"), wobei die Reime a und d männliche und b und c weibliche Kadenzen aufweisen. Die letzte Zeile jeder Strophe ist ebenso ein Trochäus, aber stets 3-hebig ("Brennt es in der Mühle!"). Die Einschübe in Zeile 8 und 9 haben 2 Hebungen ("Hinter’m Berg"). Die letzte Verszeile der 4. Strophe nimmt eine Sonderstellung ein, da sie nur eine Hebung ist ("Brennt’s!" ). |
Reimschema | ababcddeec - die ersten vier Verse stehen im Kreuzreim (abab ...), Vers 6 bis 9 ist paarig gereimt und wird vom Reim aus Zeile 5 und 10 umschlossen. Eine Ausnahme ist der letzte Vers der 4. Strophe, der eine Waise ist, wodurch er eine Sonderstellung einnimmt. |
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Letzte Aktualisierung
22. September 2024, 18:38 Uhr
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Der Feuerreiter von Eduard Mörike wurde von balladen.net heruntergeladen, einem kostenlosen Literaturprojekt von Jonas Geldschläger.
Quelle: https://balladen.net/moerike/der-feuerreiter/
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