- Finsterer Himmel, pfeifender Wind,
- Wildöde Heide, der Regen rinnt,
- Von fern ein Schein, wie ein brennendes Dorf,
- Mattdüsierer Glanz auf den Lachen im Torf.
- Da plötzlich ein stampfendes, dumpfes Geroll
- Wie drohenden Wetters steigender Groll,
- Und lauter und lauter erdröhnt die Erde
- Vom stürmischen Nahn einer wilden Herde.
- Ein Hunnenschwarm mit laut jauchzendem Ruf!
- Dumpf donnert und poltert der Rosse Huf,
- Es erbebt die Heide, der Schlamm spritzt auf
- An den dolchbehangenen Sattelknauf.
- Ein köcherumrauschter, gewaltiger Schwarm,
- Hell klirren die Spangen an Sattel und Arm,
- Das Haupt geneigt auf die struppige Mähne,
- Die braune Faust an gespannter Sehne, –
- Durch den rauschenden Regen wild gellt ihr Schrei,
- Immer mehr, immer neue jagen herbei
- Von der heimatlosen, unzählbaren Schar,
- Der der Sattel Wiege und Sterbebett war.
- Da endlich die letzten vom Völkerheer, –
- Zerstampft und zertreten die Heide umher,
- Ein letztes Wiehern im Winde, – als Spur
- Auf dem schwarzen Schlamme ein Riemen nur. –
- Finsterer Himmel, pfeifender Wind,
- Wildöde Heide, der Regen rinnt,
- Von fern ein Schein, wie ein brennendes Dorf,
- Und düsterer Glanz auf den Lachen im Torf.
Hunnenzug
… eine Ballade von Börries von MünchhausenHunnenzug von Börries von Münchhausen wurde von balladen.net heruntergeladen, einem kostenlosen Literaturprojekt von Jonas Geldschläger.
Quelle: https://balladen.net/muenchhausen/hunnenzug/
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