- An dem Roten Meer mit bekümmerter Seel‘,
- Mit der Stirn im Staube lag Israel,
- Vor ihnen der See tiefflutender Born,
- Und hinten des Pharao klirrender Zorn:
- »Jehova, erbarme Dich meiner!«
- Und Moses schlug mit dem Stab in den Schwall,
- Da türmte der Herr die Flut zum Wall,
- Und das Volk des Herrn durch die Gasse zog.
- Und auf beiden Seiten stand das Gewog‘,
- Und drüben fehlte nicht einer.
- Und Pharao kam an das Ufer gebraust,
- Auf der Lippe den Grimm, das Schwert in der Faust;
- Sein strahlendes Heer, weit kam’s gerollt,
- Und Roß und Reiter war eitel Gold;
- »Nun, König der Könige, rette!«
- Und hinab in das Meer mit Wagen und Troß!
- Doch vornen sprengte des Todes Roß,
- Und als in der Gasse ritt Mann an Mann,
- Aufbrüllten die Wogen und schlossen sich dann
- Hoch über ihr altes Bette.
- Schwer war der Harnisch und tief die See,
- Nicht Roß, noch Reiter kam wieder zur Höh‘,
- Und Juda kniet‘, und der Herr war nah‘,
- Und es sanken die Wasser und lagen da,
- Und still ward’s über der Glätte.
Pharao
… eine Ballade von Moritz von StrachwitzPharao von Moritz von Strachwitz wurde von balladen.net heruntergeladen, einem kostenlosen Literaturprojekt von Jonas Geldschläger.
Quelle: https://balladen.net/strachwitz/pharao/
Quelle: https://balladen.net/strachwitz/pharao/