I
- »Hinweg die Lanze, hinab vom Roß!
- Bei Gott und unsrer Frau!
- Ich nehme das stolze Rebellenschloß
- Noch vor dem Abendgrau.
- Hinan, ihr Lords von Nord und Süd,
- Hinan, auf Wall und Turm!
- Durchs Löwenbanner der Sturmwind zieht,
- Er heult: zum Sturm, zum Sturm!
- Zieht, Schützen, den langen Bogen ans Ohr,
- Der oft den Hirsch bedroht;
- Auf, sendet in jedes Herz empor
- Den graubefiederten Tod!
- Hoch lebe das fröhliche Engelland
- Und jedes Stück davon!«
- Der König schwang in der Panzerhand
- Die Streitaxt von Askalon.
- Und wem die Axt um die Ohren pfiff,
- Der ward auf ewig taub,
- Und wem die Axt an den Nacken griff,
- Der lag ohne Kopf im Staub.
- Wen legst du dort ins grüne Gras,
- Sag’ an, mein kühner Gesell? –
- Seine Stirn ist hoch, seine Wange blaß,
- Sein Aug’ blickt grimmig hell.
- Die Streitaxt hält die Faust umklemmt,
- Als gält’ es das ewige Heil;
- Doch tief in dem blutigen Panzerhemd,
- Da zittert der dünne Pfeil.
- Die Faust ward matt, die Lippe weiß,
- Der Schlaf ihn überkam;
- Der Mund aber betete röchelnd leis’:
- »Für Gott und meine Dam’!«
- Und wie er es sprach in zuckendem Schmerz,
- Der todeswunde Mann,
- Da hatte das brechende Löwenherz
- Den letzten Schlag getan.
- Die Faust war starr und starr das Blut,
- Die Lippe war stolz gebäumt,
- Als riefe sie noch mit grimmem Mut:
- »Still, wenn der Löwe träumt!«
II