- Jung Siegfried war ein stolzer Knab,
- Ging von des Vaters Burg herab.
- Wollt rasten nicht in Vaters Haus,
- Wollt wandern in alle Welt hinaus.
- Begegnet‘ ihm manch Ritter wert
- Mit festem Schild und breitem Schwert.
- Siegfried nur einen Stecken trug,
- Das war ihm bitter und leid genug.
- Und als er ging im finstern Wald,
- Kam er zu einer Schmiede bald.
- Da sah er Eisen und Stahl genug,
- Ein lustig Feuer Flammen schlug.
- »O Meister, liebster Meister mein!
- Laß du mich deinen Gesellen sein!
- Und lehr du mich mit Fleiß und Acht,
- Wie man die guten Schwerter macht!«
- Siegfried den Hammer wohl schwingen kunnt,
- Er schlug den Amboß in den Grund.
- Er schlug, daß weit der Wald erklang
- Und alles Eisen in Stücke sprang.
- Und von der letzten Eisenstang
- Macht‘ er ein Schwert, so breit und lang.
- »Nun hab ich geschmiedet ein gutes Schwert,
- Nun bin ich wie andre Ritter wert.
- Nun schlag ich wie ein andrer Held
- Die Riesen und Drachen in Wald und Feld.«
Siegfrieds Schwert
… eine Ballade von Ludwig UhlandSiegfrieds Schwert von Ludwig Uhland wurde von balladen.net heruntergeladen, einem kostenlosen Literaturprojekt von Jonas Geldschläger.
Quelle: https://balladen.net/uhland/siegfrieds-schwert/
Quelle: https://balladen.net/uhland/siegfrieds-schwert/