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- Ich ging über’s Heidemoor allein,
- Da hört ich zwei Raben kreischen und schrein;
- Der eine rief dem andern zu:
- »Wo machen wir Mittag, ich und du?«
- »Im Walde drüben liegt unbewacht
- Ein erschlagener Ritter seit heute Nacht,
- Und niemand sah ihn im Waldesgrund,
- Als sein Lieb und sein Falke und sein Hund.
- Sein Hund auf neue Fährte geht,
- Sein Falk auf frische Beute späht,
- Sein Lieb ist mit ihrem Buhlen fort, –
- Wir können in Ruhe speisen dort.«
- »Du setzest auf seinen Nacken dich,
- Seine blauen Augen, die sind für mich,
- Eine goldene Locke aus seinem Haar
- Soll wärmen das Nest uns nächstes Jahr.«
- »Manch einer wird sprechen: Ich hatt‘ ihn lieb!
- Doch keiner wird wissen, wo er blieb,
- Und hingehn über sein bleich Gebein
- Wird Wind und Regen und Sonnenschein.«